Neubau Innovationszentrum

Neubau Entwicklungs- und Innovationszentrum OWA Amorbach

Auslober/ Bauherr: Odenwald Faserplattenwerk GmbH
Umsetzung:         2016
Verfahren:         nicht offener Realisierungswettbewerb

Preise:            Anerkennung

 
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Unsere Idee

Bestand: Auf dem ca. 16000 qm großen Werksgelände von OWA- Odenwald Faserplattenwerk Deckenkonstruktionen befindet sich unter anderem deren Firmenzentrale mit Verwaltung und Produktion. Das Wettbewerbsgebiet liegt östlich der Gemeinde Amorbach.
Die Nachbargebäude sind große Industrie- und Lagerhallen. Nördlich wird das Betriebsgelände von einem großen Waldstück und dem Fluss Billbach abgegrenzt.

Konzept: Der zentrale Aspekt des Entwurfs widmet sich zum einen dem Wechsel aus geschlossenen und offenen Bereichen, zum anderen soll die unmittelbare Nähe zur Natur in das Gebäude mit einbezogen und Teil des Konzeptes sein.
So soll sich das grüne Image der Firma im Innovationzentrum wiederspiegeln. Gezielt ausgewählte Materialien lassen das klare Konzept der Firma OWA am neuen Innovationszentrum ablesen.

Idee: Nutzungsbestimmte Raumdimensionierungen der Prüf- und Messräume geben unterschiedlich große und hohe Körper vor. Die technischen und innenliegenden Messräume schotten sich von den äußeren Einflüssen (Licht, Lärm, Klima) ab, hingegen gehen die eher öffentlichen Räume Beziehungen nach außen zum Licht und der Umgebung ein. Diese offenen Räume holen an den Ecken die Natur in das Gebäude und lassen so eine Verschmelzung des Äußeren mit dem Inneren zu. Die einzelnen Bausteine fügen sich im Grundriss zu einem harmonischen Ensemble zusammen. Blickbezüge zum prägnanten Büroturm, der Billbach und dem Wald werden geschaffen. Ebenfalls sitzt der Eingang an einer so prominenten Stelle, welche die Beziehung zum Verwaltungsturm und zu den ankommenden Besuchern noch stärkt.
Der Cortenstahlkörper, wie auch der Beton im Sockel, soll sich harmonisch aber kontrastreich in die Umgebung einfügen. Visuelle Verbindungen mit dem Glasturm, der Natur und den Industriehallen sollen gestärkt werden.
Ein neues prägnantes Bindeglied auf dem Firmencampus soll entstehen:

– lehren – testen – präsentieren – entwickeln – Natur – Innovation – Fortschritt –

Städtebau: Das geplante Entwicklungs- und Innovationszentrum liegt an einer zentralen Stelle, die vom Haupteingang und dem Büroturm aus unmittelbar den Beginn der Produktionsbereiche markiert. Durch die radiale Bauweise des bestehenden Büroturms, entsteht eine klare Struktur und Geometrie, die das Erscheinungsbild des Werksgeländes prägt. Städtebaulich platziert sich das Gebäude als Solitär zur gesamten Anlage und in parallele Ausrichtung des Berges und Flusses. 



 
 

Architektur: Die Architektur des Entwicklungs- und Innovationszentrum ist ein entscheidender Aspekt und ein Schwerpunkt des Entwurfes. Moderner industrieller Charakter, von außen minimalistisch, von innen komplex, an der Nutzung orientierte Räume mit unterschiedlichen Größen und Volumen.
Das Material, das Spiel mit Gebäudemasse und Licht, soll klar und deutlich kommunizieren, dass OWA ein fortschrittliches Unternehmen ist. Die Komplexität der innenräumlichen Funktionen, soll von der äußeren Erscheinung einer klaren Architektursprache folgen.
Die Kundenbereiche und die dort statt findenden Aktivitäten sollen schon von außen erkennbar sein. Introvertierte technische Räume wie Hallraum, Isolarium und Werkstatt, werden von außen massiv ablesbar.

Fassade: Die Fassade ist ein Spiel aus Beton, Cortenstahl, Glas und Licht. Im Erdgeschoss überwiegt ist Beton und Glas anzutreffen. Das Obergeschoss wird durch einen aufliegenden Cortenstahlkörper gebildet, welcher die öffentliche Nutzung zeigen soll. Die Cortenstahlplatten legen sich wie eine schützender Papierummantelung um die komplexen Raumorganisationen im Obergeschoss. Übereckverglasungen verleihen der körperhaften aufgelegten Scheibe noch mehr architektonische Aussagekraft.

Nutzung: Das Entwicklungs- und Innovationszentrum dient nicht nur Schulungszwecken, sondern schafft auch Raum für erforderliche, interne Prüfungen und Neuentwicklungen. Im Erdgeschoss finden hauptsächlich betriebsinterne Bereiche wie Messraum, Hallraum, Photoshooting und Isolarium ihren Platz. Die Nutzung der Räume wird über das Material sichtbar. Im oberen Geschoss befinden sich die Räume die öffentlich zu Schulungszwecken, Vorträgen und Events genutzt werden. Dieser öffentliche Bereich kann flexibel erweitert werden, die Foyer- und Verteilerzone des Schulungsraumes S7 dazu geschaltet werden.

Licht: Durch die unterschiedliche Anordnung der Kuben im Grundriss werden unterschiedliche Lichtstimmungen erreicht. Blickbezüge im Haus und in die Umgebung werden baulich gelenkt. Raumhohe Verglasungen schaffen das Verschmelzen der Decke mit der Landschaft und setzten diese in Szene.

Erschließung/Freiraum: Intern werden wichtige Wegeverbindungen über das Werksgelände zwischen Verwaltung und der Produktion gestärkt. Im Zuge des Neubaus wird auch die Zu- und Umfahrt im Hinblick auf die langfristige Entwicklung des Produktionsbetriebes neu geordnet.
Das Gelände wird seitens der Hauptverwaltungszentrale über eine Hauptachse erschlossen. Zufahrts- und Parkplatzsituation wird so geordnet, dass es dem klaren Konzept des Entwurfs folgt. Der Außenraum wird zur Erweiterung des Innenraums, Landschaft und Gebäude verschmelzen. 

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