Neubau Kinderhaus Reichenbach an der Fils

Auslober/ Bauherr: Gemeinde Reichenbach
Umsetzung:         August 2023
Verfahren:         Mehrfachbeauftragung zur Ideenfindung

1. Standort Rondell: Idee Kindercampus

Städtebauliche Einbindung

Der Neubau sitzt entlang der Karlstraße nördlich auf dem ehemaligen Rondell Standort und öffnet sich Richtung Süd-Ost in den großzügigen Garten. Wie die gegenüberliegende Brühlhalle richtet sich das Kinderhaus entlang der Karlstraße aus. Neben Sporthalle und Realschule ordnet sich der Kita Neubau harmonisch in die Campussituation ein. Er bildet durch seine Lage, Ausrichtung und die städtebauliche Körnung den Übergang zwischen Wohnviertel und Schulcampus.

Planungsziele

  • Adressbildung des Kinderhauses

  • Vernetzung der Nutzungen Schule, Sport und Kita

  • Effizienz, kurze Wege & Orientierung

  • Maximal flexible Räume für unterschiedlichste Nutzungen geeignet, Synergieeffekte

  • Verschmelzung von Innen und Außen Anbindung an die Natur

  • Schaffen von Treffpunkten, Lebhafter Kommunikationsorte sowie Rückzugszonen für Gruppenarbeiten

  • klare Zuweisung von Parken & Ankommen, keine Kreuzung von Lauf- und Fahrwegen

 

Funktionsabläufe / Organisation

Das Ankommen erfolgt nordöstlich von der Karlstraße, die direkt in die Kurzparkzone - Kiss and ride – mündet und bildet den Übergang zu Kinderhaus und zu den Parkplätzen bildet. Unterschiedliche Nutzungs- und Stoßzeiten ermöglichen Synergie bei der Nutzung des Parkplatzes. Dieser ist für Nutzer und Besucher der Sporthalle zum Beispiel auch abends, gut zu erreichen. Der Campusgedanke wird ablesbar.

Die Anlieferung der Mensa erfolgt direkt von der Straße aus und bleibt somit unabhängig vom Kitageschehen. Der Verwaltungsbereich liegt direkt beim Eingang, so ist das Ankommen der Kinder gut einsehbar. Das lichtdurchflutete Foyer dient als Verteiler in alle Bereiche des Kinderhauses und gibt schon am Eingang den Blick in Richtung Bewegungshof mit Ausrichtung auf den Garten frei. Einblicke in den angrenzenden Essensbereich schaffen Transparenz und Orientierung. Dieser kann geöffnet und in Verbindung mit dem Foyer genutzt werden.

Die Gruppenräume der Krippe im Erdgeschoss orientieren sich zum Garten auf den früheren Rondellplatz. Der Essensbereich bekommt einen separaten, gut zu beaufsichtigenden Außenbereich. Die Gruppenräume der Kita im Obergeschoss sind als Rückzugsorte nach Süd-Westen ausgerichtet. Der Spielflur steht in Verbindung zur Dachterrasse. Über eine Rampe, die an das alte Rondell anknüpft, erhalten die Räume im OG einen direkten Anschluss an den Garten.

Brandschutz / Fluchtwege

Im Innenbereich werden Nutzungsbereiche ausgebildet, deren erster Fluchtweg immer direkt ins Freie führt. Im OG auf die Dachterrasse und über die Rampe in den Garten. Im EG durch direkte Ausgänge ins Freie. Dadurch kann auf eine zweite Fluchttreppe verzichtet werden. Dieses Konzept ermöglicht für alle Nutzungsbereiche frei nutzbare Spiel- und Gruppenzonen.

Gebäudetechnik

Die Technikräume liegen zentral neben den WCs. Dort liegen Hausanschluss, Übergabestation für die Heizung und Elektroverteilung. Auf dem Dach kann eine PV-Anlage installiert werden. Das hochwärmegedämmte Gebäude erhält Niedertemperatur-Flächenheizungen und dezentrale Lüftungsgeräte in den Fassadenpanelen. Regenwasser kann über eine Zisterne für die Gartenbewässerung gespeichert werden.

Material / Konstruktion

Der Neubau soll aus einer Konstruktion in Holz-Hybridbauweise errichtet werden, die auch im Inneren ablesbar wird. Die einfache, tischartige Tragkonstruktion im EG, Stützen und einzelne aussteifende Wände, und die Decke über EG sind aus Stahlbeton. Das OG ist, wie die Fassaden eine reine Holzkonstruktion.

Die geschlossenen Fassadenflächen erhalten eine vertikale Holzlattung, die durch bodentiefe Verglasungen unterbrochen wird. Zum Einsatz kommen natürliche und haptische Materialien, die gerne angefasst werden. Foyer, Mehrzweckraum und Gruppenräume formulieren einen fließenden Übergang der Materialien vom Innenraum in den Außenraum und betonen die Naturverbundenheit. Großflächige Fenster und immer wiederkehrende Blickbeziehungen nach außen dienen der Orientierung und tauchen die Räume in ein differenziertes, weiches Licht, das eine kinderfreundliche Umgebung entstehen lässt.

 

Atmosphäre / Gestaltung

Charakteristisch für das Gebäude sind die großzügigen und flexiblen Bewegungsflächen im Innenraum. Sie bieten unterschiedlichste räumliche Angebote. Sie laden zum Verweilen und Ausruhen oder auch zu Spiel und Bewegung ein. Ein Oberlicht beleuchtet die zentrale Treppe. Die weichen Linien der Fassaden mit den bodentiefen Fenstern der Gruppenräume verbinden das Gebäude mit dem Draußen und sorgen für eine natürliche und freundliche Atmosphäre im Innen.

Freiflächennutzung / - Gestaltung

Der Freiraum wird im Kern von der Rampe mit innenliegenden Sitzstufen gebildet. Es entsteht ein vielfältig nutzbares, kleines Atrium. Es schließt sich ein Bereich mit Spielgeräten die Spielwiese und Pflanzgärten an. Unter der Sonnenüberdachung sind neben einem Gerätehaus auch Spielstationen vorgesehen. Die Zone im Nordosten ist dem Ankommen, Verteilen und Parken gewidmet. Der Küche bekommt eine separate Anlieferung über die Eberhardstraße.

Bauablauf

Die Baustelle wird von Norden bedient und angefahren. Die Neubauteile werden in Holzbauweise segmentweise vorgefertigt und in kurzer Zeit auf die Grundstruktur aus Beton montiert.Sobald die Fassaden geschlossen sind, kann die Rampe mit ihrem Hang zum Garten mit dem Freigelände modelliert werden. Die Rampe ermöglicht, dass der Aushub von Fundamenten, Gräben und Bodenplatte auf dem Gelände verbleiben kann.

 

 

2. Standort Wilhelmsplatz: Kindergarten Inselgrün

Das Kinderhaus schmiegt sich in nördlicher und südlicher Richtung an die umliegenden Straßen und wird von Ost und Westseite in zwei Grünflächen eingefasst, um die sich eine schwungvolle Mauer entlang der Grundstücksgrenze legt. Der Neubau schirmt sich so allseitig vom Stadtgeschehen und Straßenverkehr ab und bildet eine geschützte Insel über das gesamte Baugrundstück.

Planungsziele

  • Adressbildung des Kinderhauses

  • Rückzug und Privatheit, Ausbildung einer Insel

  • Gleichzeitige Einbindung ins Stadtgeschehen

  • Effizienz, Orientierung & kurze Wege

  • Maximal flexible Räume für unterschiedlichste Nutzungen geeignet, Synergieeffekte

  • Verschmelzung von Innen und Außen Anbindung an die anliegenden Grünbereiche

  • Schaffen von Treffpunkten, Lebhafter Kommunikationsorte sowie Rückzugszonen für Gruppenarbeiten

  • klare Zuweisung von Parken & Ankommen, keine Kreuzung von Lauf- und Fahrwegen

Funktionsabläufe / Organisation

Das Kinderhaus wird nördlich von der Weberstraße erschlossen. Der rückversetzte Haupteingang lässt eine fließende Übergangszone entstehen und schafft die nötige Distanz zur Straße. Die östlich ansteigende Grünfläche fasst den Eingangsbereich schützend ein und schirmt den Neubau und seinen Zugang zur lebhaften Blumenstraße ab. Ein separater Personaleingang erfolgt ebenfalls über die Weberstraße, weiter westlich, die Anlieferung der Mensa sowie Zugang zu den technischen Anlagen erfolgt von der gegenüberliegenden Wilhelmstraße und bleibt somit gänzlich unabhängig vom Kitageschehen.

Der Verwaltungsbereich schließt an der Nordseite direkt an den Eingang an. Das lichtdurchflutete Foyer verbindet sich mit dem östlichen Außenbereich und dient als Verteiler in alle Bereiche im EG und OG. Der angrenzende Essensbereich kann zur Foyerfläche geöffnet werden. Es entsteht ein Veranstaltungsbereich für alle. Die Grünfläche seitlich des Eingangs dient als separater Außenspeisebereich.

Drei Gruppenräume im Erdgeschoss orientieren sich zum westlichen Garten und werden der Krippe zugeordnet. Im Obergeschoss befinden sich drei weitere Gruppenräume die über einen großzügigen Mehrzweckraum verbunden werden. Jeder Raum besitzt einen separaten Zugang an die umliegenden Grünflächen und Dachterrassen. Über die im Eingangsbereich ansteigende Geländerampe verbinden sich diese Terrassen direkt mit dem EG. Die Sanitär- und Technikräume liegen im südlichen Bereich des Neubaus in Richtung der Wilhelmstraße.

Brandschutz / Fluchtwege

Durch die über das ansteigende Gelände ausgebildete Rampe auf die Dachterrassen verfügen alle Bereiche in Erd- und Obergeschoss über ebenerdige Ein- und Ausgänge. Die interne Anordnung der Gruppen- und Differenzierungsräume ist so organisiert, dass der erste Fluchtweg jedes Aufenthaltsraumes direkt ins Freie führt. Im Innenraum werden darüber hinaus Nutzungsbereiche ausgebildet. Dadurch werden im Innenraum alle Flächen frei bespielbar.

 

Gebäudetechnik

Die Technikräume liegen zentral neben den WCs. Energetische Vorgaben werden eingehalten. Die Ausstattung erfolgt nach den für Schulen und Kindertagesstätten üblichen Standards. Die Technikräume liegen zentral neben den WCs. Dort liegen Hausanschluss, Übergabestation für die Heizung und Elektroverteilung. Auf dem Dach kann eine PV-Anlage installiert werden.

Das hochwärmegedämmte Gebäude erhält Niedertemperatur-Flächenheizungen und dezentrale Lüftungsgeräte in den Fassadenpanelen. Regenwasser kann über eine Zisterne für die Gartenbewässerung gespeichert werden.

Material / Konstruktion

Der Neubau soll aus einer Konstruktion in Holz-Hybridbauweise errichtet werden, die auch im Inneren ablesbar wird. Die einfache, tischartige Tragkonstruktion im EG, Stützen und einzelne aussteifende Wände, und die Decke über EG sind aus Stahlbeton. Das OG ist, wie die Fassaden eine reine Holzkonstruktion.

Die geschlossenen Fassadenflächen erhalten eine vertikale Holzlattung, die durch bodentiefe Verglasungen unterbrochen wird. Zum Einsatz kommen natürliche und haptische Materialien, die gerne angefasst werden.

Foyer, Mehrzweckraum und Gruppenräume formulieren einen fließenden Übergang der Materialien vom Innenraum in den Außenraum und betonen die Naturverbundenheit. Großflächige Fenster und immer wiederkehrende Blickbeziehungen nach außen dienen der Orientierung und tauchen die Räume in ein differenziertes, weiches Licht, das eine kinderfreundliche Umgebung entstehen lässt.

Atmosphäre / Gestaltung

Charakteristisch für das Gebäude sind die großzügigen und flexiblen Bewegungsflächen im Innenraum. Sie bieten unterschiedlichste räumliche Angebote. Sie laden zum Verweilen und Ausruhen oder auch zu Spiel und Bewegung ein. Ein Oberlicht beleuchtet die zentrale Treppe, die Tribüne oder Performanceraum ist.

Die weichen Linien der Fassaden mit den bodentiefen Fenstern der Gruppenräume verbinden das Gebäude mit dem Draußen und sorgen für eine natürliche und freundliche Atmosphäre im Innen.

Freiflächennutzung / - Gestaltung

Der Freiräume werden durch den freistehenden Baukörper und die umlaufende, schützende Einfassung eingefasst. Die Grünflächen auf der OG-Ebene erweitern den Freibereich auf dem knappen Grundstück. Die Rampe ist Verbindung und Spielgerät. Sitzstufen bilden ein kleines Atrium. Es entstehen unterschiedliche Spiel- und Bewegungsräume, die Innen und Außen fließend ineinander übergehen lassen.

Bauablauf

Die Baustelle wird von Norden bedient und angefahren. Die Neubauteile werden in Holzbauweise segmentweise vorgefertigt und in kurzer Zeit auf die Grundstruktur aus Beton montiert. Sobald die Fassaden geschlossen sind, kann die Rampe mit ihrem Hang zum Garten mit dem Freigelände modelliert werden. Die Rampe ermöglicht, dass der Aushub von Fundamenten, Gräben und Bodenplatte auf dem Gelände verbleiben kann.