Mehrzweckhalle „LINDENHALLE“

Neubau Mehrzweckhalle „Lindenhalle“

Auslober/ Bauherr: Gemeinde Gerstetten, 89547 
Realisierung:      2015
Verfahren:         Mehrfachbeauftragung für geladene Teilnehmer
Auszeichnung:      2. Preis

 
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Unsere Idee

Städtebauliche Einfügung: In der Nachbarschaft des Hallen-Neubaus befinden sich die eingeschossige Schule und der Kindergarten, gegenüber an der Querstraße stehen ein- bis zweigeschossige Wohngebäude.
Um die nutzungsbedingte Höhe der Halle maßstäblich in die umliegende Bebauung einzufügen, faltet sich das Dach über die niedrigeren Funktionsräume, das Foyer und den Zuschauerbereich auf eine der Umgebung abgepasste Traufhöhe.

Nutzung: Der Haupteingang auf der Straßenseite führt eben ins Foyer. Von dort aus werden alle Funktionsbereiche erschlossen. Der teilbare Mehrzweckraum / Vereinsraum kann zum Foyer großzügig geöffnet und mit dem Foyer verbunden werden. Die Grundrissgeometrie gewährleistet eine flexible Nutzung der Halle für verschiedene Sport- und Kulturveranstaltungen. Bei Kulturveranstaltungen dient der Umkleidebereich als Backstage-Bereich für Künstler. 
Eine mobile Bühne kann an allen vier Seiten der Halle aufgebaut werden. 
In diesem Fall können Prospekte / Trennvorhänge vom Deckenträger abgehängt werden, die einen zusätzlichen Bühnenrückraum bilden.

 
 

Tragwerk: Vier große Lastensammler gliedern die Halle analog der drei Kleinspielfelder. Innerhalb der Teilungsbereiche bilden Hauptträger aus Baubuche mit Abmessungen von 12x60cm im Abstand von 1.25m das Haupttragwerk. Die Hauptträger werden in den Trennachsen der Kleinspielfelder durch geschweißte Hohlkastenträger (SHP) unterstützt. Die Dachform der SHP-Träger wird durch eine Aufdopplung in holzbauweise, Baubuche, weitergeführt, sodass sich die nach Norden geöffneten Oberlichtbereiche ergeben. Die Beplankung des Daches erfolgt mit OSB/3-Platten. Die Dachtragwerke der Nebenräume und Servicebereiche werden als Holzbalkendecke geplant.

Gestaltung: Durch die Trägerstruktur aus Baubuche und dem aus dem gleichen Material konstruierten, aufgesetzten Shed entsteht ein zweischichtiger, luftiger Dachraum, der der Tageslichtlenkung und –filterung dient. Er ermöglicht auch die akustisch wirksame Belegung der Decke, ohne, dass dies räumlich wirksam wird. Die Belegung der Wände mit Holzplatten als Prallwand bis 2 m Höhe und darüber als akustisch wirksame Flächen gliedern die Wandflächen, in die geknickte Lichtfugen eingelassen sind. Die Sportgeräte werden in der aufgedoppelten Wand versenkt und verschwinden hinter Türen. In Verbindung mit der Veränderung der Lichtstimmung wandelt sich die Sporthalle in einen Festsaal. Farbige Flächen markieren die Eingänge und setzen Akzente.
Helle aber differenzierte Oberflächen der Fassade und der Dächer bilden einen plastischen Baukörper, der als Solitär ein Zeichen setzt, sich aber maßstäblich in die Umgebung einfügt.
Geometrie und Materialität des Gebäudes schaffen einen freundlichen und nahbaren neuen Ort für Sport und kulturelle Begegnung.



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