Gemeinde Bretzfeld – Neubau 10-Gruppiges Kinderhaus Bretzfeld

Auslober/ Bauherr: Gemeinde Bretzfeld
Umsetzung:         2018
Verfahren:         nichtoffener Planungswettbewerb mit Verhandlungsverfahren nach VgV  

 
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Unsere Idee

Erläuterungsbericht
Die Lage in der Gemeinde Bretzfeld und die Verbindung von Krippe und Kindergarten für insgesamt 160 Kinder in Ganztagesbetreuung drücken sich im Entwurf in der äußeren Gestalt und in der inneren Organisation aus. Auf die reizvolle Landschaft und kleinteilige Wohnbebauung in der nahen Umgebung reagiert der Baukörper mit seiner Gliederung und der gefalteten Dachlandschaft. 

Städtebauliche Situation und Landschaft: Zur Hauptstraße greift die schützende Lochfassade das Motiv der Satteldächer spielerisch auf und zeig in ihrem Traufverlauf eine Reihung zusammengerückter Giebel. Die entsprechend ihrer Nutzung gesetzten Öffnungen bieten Einblicke ins Innenleben des Kinderhauses und ermöglichen damit von außen Rückschlüsse auf das Innenleben. Der Baukörper gliedert sich durch zwei Gebäudeteile in einen zweigeschossigen Kindergartenbereich und einen Bereich mit Krippe im Erdgeschoss und Verwaltung im Obergeschoss. Dabei berücksichtigt der Baukörper die Trennung von Kindergarten und Krippe sowohl in der inneren Organisation vom Grundriss als auch in der äußeren

Funktionsabläufe: Von der Kirchstraße aus werden die Kinder über eine verkehrsberuhigte Einbahnstraße gebracht und wieder abgeholt. Rückwärtsfahren und Gegenverkehr wird ausgeschlossen. Der Haupteingang führt in das Zentrum des Gebäudes und der Windfang im Eingangsbereich wird von den Räumen für Kinder- und Gruppenwägen flankiert. Das Foyer bildet den zentralen Verteiler und gewährleistet über den Aufzug die barrierefreie Erschließung. Es trennt den zweigeschossigen Kindergarten von dem Flügel mit Krippe im EG und Verwaltung im OG. Die Markplätze sind als zentrale Treffpunkte angelegt und offen gestaltet. Den Gruppenräumen vorgelagert sind die überdachten Außenbereichen. Von dort gelangen die Kinder auf kurzen Wegen in die Außenspielbereiche. Durch die Terrassen und die Gliederung des Baukörpers werden fließende Übergänge von Innen und Außen geschaffen.

 
 

2/2: Kammerartige Schlaf- und Zusatzräume bieten die notwendige Geborgenheit und Rückzugsmöglichkeit. Die unterschiedlichen Bedürfnisse von Ruhe, ungestörtem Spiel und anregender Aktivität finden in der Raumfolge und der haptischen Materialität ihre Entsprechung. Äußere und innere Sichtbezüge bringen die einzelnen Zonen unterschiedlicher Nutzungen in Beziehung zueinander und orientieren sich am Maßstab der Bewohner. Alltagstauglich, flexibel und kindgerecht ist das Kinderhaus gut handhabbar, im Inneren wie in der Verbindung zur Umgebung.

Konstruktion und Material: Konstruktiv wird das Bauwerk in traditioneller Bauweise mit moderner Technik errichtet. Gründung, Bodenplatte und Decke über dem Erdgeschoss bieten in Stahlbeton gefertigt eine wirtschaftliche Lösung mit geringen Spannweiten, ausreichender Masse für den sommerlichen Wärmeschutz und dem Schallschutz. Massivwände aus porosiertem Ziegel mit 50 cm Wandstärke bilden die Außenwände der Lochfassade an der Nordseite. Sie tragen die Decke und das Dach und sorgen für den Wärmeschutz. Dreiecksförmige Dachelemente aus Holz ermöglichen die differenzierte Geometrie der Dachlandschaft. Vorgefertigt kommen die Einzelteile passgenau auf die Baustelle und beschleunigen damit den Bauablauf. Innen sind die Faltungen in den Dachuntersichten erlebbar und bilden interessante Räume. Holz dominiert den Innenausbau. Dazu gehören auch die Holz-Alu-Fenster in den Massivwänden und die nichttragende Holz-Alu-Fassadenelementen in der Südfassade.

Raum und Material: Unterschiedliche Raumgeometrien bieten ein hohes Anregungspotiential. Dies wird von verschiedenen Oberflächenmaterialien, Putz, Holz und Textilien unterstützt. Durchblicke in horizontaler und in vertikaler Richtung verbinden Innen und Außen, Oben und Unten. Gro.zügige Fensterflächen sorgen für helle Räume und eine tages- und jahreszeitliche bedingte Stimmung. Struktur und Material des Gebäudes sollen eine selbstverständliche Vertrautheit möglich machen.

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Erdgeschoss