Grundschule Tamm Hohenstange

Neubau in Holzbauweise

AuftraggeberIn: Gemeinde Tamm
Bauzeit:  2014 – 2016
BRI:  ca. 4600 cbm 

Fotografie: Philip Kottlorz

 
Die neue Grundschule

Die neue Grundschule

Was ist entstanden ?

Im Rahmen der Erweiterung der Grundschule Hohenstange zur Ganztagsschule, entstand ein Gebäude mit einem ganz eigenen Charakter. Der eingeschossige Neubau mit Mensa und Betreuungsräumen steht im Spannungsfeld der Pavillonschule und der angegliederten Schulsporthalle. Der lineare Baukörper erweitert den vorhandenen Schulhof und schließt das Schulgelände nach Norden, Osten und zur Strasse hin ab. 
Die neue Mensa ist Kopf und Herzstück des Neubaus und besetzt markant den Geländeversatz im Zentrum des Grundstücks. Sie kann neben Speiseraum auch als Veranstaltungsraum genutzt werden. Im Inneren wird der Geländesprung als Theaterbühne mit Sitzstufen fortgeführt. Haupt- und Nebenträger aus Baubuche verbinden sich zu einem konstruktiven Netz, das dem Raum eine besondere Atmosphäre verleiht.
Dem Mensa- und Veranstaltungsbereich schließt sich nach Norden hin der Betreuungsbereich, mit drei Klassenzimmern und einem Mehrzweckraum an. Starke Sichtbeziehungen und Durchblicke zum Aussenraum, lassen helle und flexible Lern- und Spielbereiche entstehen.

Das Rückgrat der Schule bildet eine durchgehende Wand aus Sichtbeton. Sie schließt nicht nur die Klassenräume zum Flur hin ab, sonder dient auch als Leitobjekt durch das gesamte Schulgebäude. Auf diesem Rückgrat aufgesetzt bilden Träger aus sichtbarem Buche-Funierschichtholz Dach und Fassade der Konstruktion. Die Konstruktion aus massivem Kern und leichter, hochgedämmter Holzschale, wird durch ein differenziertes und auf die räumlichen Gegebenheiten angepasstes, dezentrales Lüftungssystem ergänzt. Es ist ein vielfältig nutzbares und nachhaltiges Schulgebäude entstanden.

 

Städtebauliche Einfügung

Die heutige Grundschule besteht aus dem eingeschossigen Hauptgebäude und der Sporthalle, sowie verschiedenen pavillonartigen Ergänzungen, die sich entlang des Schulhofes gruppieren.
Der Schulhof wird mit einer Sitzstufengirlande zur Straße abgegrenzt.

Das Gelände fällt an einer Hangkante nach Norden.

Die neue Mensa besetzt markant den Geländeversatz im Zentrum des Grundstücks. Sie bildet gleichzeitig den Kopf des linearen Neubaus, der in Nord-Süd-Richtung. der den Freiraum zur Sporthalle begrenzt.
Der Schulhof wird zur Strasse abgeschirmt und erhält im Norden durch den Grünbereich eine räumliche Fassung.
Das Gebäude ist eingeschossig mit gefaltetem Dach. Es fügt sich in die vorhandene bauliche Struktur ein.
Die Begrünung entlang der Strasse bleibt erhalten.
Im Norden bleibt Platz für einen Bewegungsparcours unter den Bäumen.

LA-Lageplan.JPG
Das Erdgeschoss

Das Erdgeschoss

Tragwerk

Die ablesbare Tragkonstruktion aus Stützen, Trägern und einer engen Rasterung spiegelt sich im Innern und Äußeren des Gebäudes wieder. Sie wirkt rhythmisierend auf den Baukörper und schafft im Zusammenspiel mit den Windfängen und Rampen immer wieder besondere Raumsituationen. Das Tragwerk gliedert zusammen mit dem gefalteten Dach den Baukörper und verleiht den Räumen eine ganz eigene Dynamik.
Unterstützt wird das Gestaltungsbild durch seine haptischen, naturbelassenen Oberflächen aus Beton, Buchenholz und Naturkautschuk.
Die besondere Lichtwirkung durch die farblich unterschiedlichen Raffstoren sorgt je nach Stellung, dem Einfallswinkel der Sonne und ihre Farbreflexionen, für ein sich immer verändernden Spiel aus Farbe, Licht und Schatten.

All diese Elemente tragen zum Ziel eines freundlichen und nahbaren Schulhauses bei.

Nutzungskonzept

Mit dem neuen Gebäude werden auch die Funktionen der Sporthalle neu geordnet. Mensa und Küche liegen im Zentrum. Die Mensa nutzt als eineinhalb geschossiger Raum den Höhenversatz für ein Eingangspodest, das zusammen mit den Sitzstufen auch als „Bühne“ genutzt werden kann. Ein kleiner Nebenraum dient als Vorbereitung und „Auftrittsmöglichkeit“. Die Küche wird mit der Essensausgabe neu eingerichtet. Dieser Bereich kann, wie die erforderlichen Nebenräume, ggf. in einen Klassenraum umfunktioniert werden.
Im nördlichen Teil des Gebäudes liegen die Betreuungsräume. Sie orientieren sich nach Westen. (Geringere Sonneneinstrahlung am Vormittag)

Verschedene Schließbereiche ermöglichen eine flexible Nutzung der Anlage. Auch die Mensa lässt sich unabhängig vom Schulbetrieb nutzen. Sie ist Speisesaal, Versammlungs- und Veranstaltungsraum.

Lage der Schule im Gelände, Schnitte und Ansicht

Lage der Schule im Gelände, Schnitte und Ansicht

Baustellenbilder

 

Eingeschossiger Holzbau mit Baubuche

Tamm Hohenstange_P.Kottlorz-53.jpg

Konstruktion und Material

Der Neubau erhält als nachhaltiges Gebäude ein Holztragwerk, das als einfache Brettschichtkonstruktion aus Baubuche die Räume überspannt und in den Räumen sichtbar bleibt. Akustikelemente werden zwischen den Trägern angeordnet.
Die Innenwände können als Holztafelelemente vorgefertigt werden.

Die Faltung des Daches ist so gewählt, dass im Bereich der Essensausgabe und der Küche die erforderlichen Lüftungsgeräte angeordnet werden können.

In der Mensa und den Eingangsbereichen liegt ein fugenlos beschichteter Estrich. Für die Klassenräume erhalten einen Holzboden.
In der Mensa dient der massive Boden als Wärmespeicher. Die Dämmung liegt unter der Bodenplatte.

 

Die Fassaden werden umlaufend, einheitlich von der Holzkonstruktion gegliedert. Die Füllungen werden nach Bedarf verglast oder mit farbigen Paneelen geschlossen.

Das Gebäude wurde hoch wärmegedämmt. Eine Be- und Entlüftung der Klassenräume wurde installiert.

Durch die Lage des Gebäudes entlang der Strasse kann die Baustelle vom Schulgelände abgegrenzt und von außen angefahren werden. Der Schulhof bleibt unangetastet.
Der Schulbetrieb wird damit während des Baus nicht beeinträchtigt.

Durch die Vorfertigung der primären Bauelemente ergibt sich eine kurze Bauzeit.

Tamm Hohenstange_P.Kottlorz-25.jpg

Die Schule im Innenraum

Flurzone

Farbenfrohes Leuchtgelb

Farbenfrohes Leuchtgelb

Helle Flurzonen

Helle Flurzonen

Mensa und Bühne

Mensa und Bühne

Holzbau in der Mensa / Deckenansicht

Holzbau in der Mensa / Deckenansicht

Gestaltung

Der Neubau ergänzt die vorhandene Pavillonstruktur der Schule.
Es entstehen differenzierte Freibereiche, die über Rampen die Barrierefreiheit der Gesamtanlage gewährleisten.
Die einheitliche, klare Struktur des Gebäudes schafft eine neue Mitte im Schulgelände. Glasfelder, Farbflächen und die Tragstruktur gliedern zusammen mit dem gefalteten Dach den Baukörper und erzeugen eine angemessene Maßstäblichkeit.

Haptische Oberflächen und vielfältig benutzbare Oberflächen tragen zum Ziel eines freundlichen und nahbaren Grundschulhauses bei.

Tamm Hohenstange_P.Kottlorz-12.jpg

Sichtbeton und Baubuche

Mensa

Mensa

Klassenzimmer OG

Eingangsbereich